Wechseljahresbeschwerden
Während der Wechseljahre leiden viele Frauen unter mehr als nur unter Hitzewallungen. Schlafstörungen, depressive Verstimmungen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen sowie weitere Symptome sind Beschwerden der Wechseljahre. Du möchtest wissen, ob du schon in den Wechseljahren bist? Wir informieren dich über mögliche Beschwerden und wie lange sie anhalten.
Im Laufe des Lebens verändert sich der Hormonspiegel bei Frauen. Das ist ein natürlicher Vorgang. Einige Frauen bemerken ihre Wechseljahre gar nicht oder nur kaum, während einige Frauen unter sehr starken Beschwerden leiden. Mitunter sind die Symptome so unerträglich für die Frauen, dass sie einen Arzt für die Behandlung aufsuchen. In der Regel sind die Beschwerden jedoch nur gering ausgeprägt und du kannst selbst viel dafür tun, dass dich die Wechseljahre nicht belasten.
Die häufigsten und bekanntesten Beschwerden während der Wechseljahre (Klimakterium) sind Hitzewallungen, Schlafprobleme, gereizte oder niedergeschlagene Stimmung, häufiger wiederkehrende Blasenentzündungen sowie Scheidentrockenheit.
Wir beschreiben Dir die wichtigsten Wechseljahrsbeschwerden.
Hitzewallungen während der Wechseljahre
Etwa jede siebte Frau hat während der Wechseljahre Hitzewallungen. Diese werden auch Hot flushes genannt. Zunächst breitet sich die Hitze über den Brustkorb, den Hals und das Gesicht aus. Das Gesicht rötet sich und die Frauen schwitzen aus.
Wenn die Hitzewallung und der Schweißausbruch nachlassen, frösteln die Frauen. In der Regel dauert so eine Hitzewallung eine bis mehrere Minuten. Bei manchen Frauen treten die Hot flushes nur ein paar Mal im Monat auf, andere Frauen haben jeden Tag unzählige Schweißausbrüche.
Mitunter wachen die Frauen sogar mehrmals in der Nacht auf, weil sie schweißgebadet sind. Wie lange die Hitzewallungen während der Wechseljahre anhalten, ist ebenfalls von Frau zu Frau unterschiedlich. Die Beschwerden können Monate und sogar mehrere Jahre auftreten.
Häufig schlägt das Herz besonders stark während der Hitzewallungen. Die Frauen spüren Herzklopfen oder Herzrasen während einer Hitzewallungen. Dies ist jedoch kein Grund zur Besorgnis. Ist das Herz gesund, beruhigt es sich nach einer Hitzewallung schnell wieder.
Schlafstörungen
Jede zweite Frau kann während der Wechseljahre nicht gut schlafen. Die Schlafprobleme umfassen sowohl das Einschlafen wie auch das Durchschlafen. Die Frauen liegen lange wach, bevor sie endlich einschlafen können. Während der Nacht werden sie häufiger wach.
Sie werden durch einen Schweißausbruch oder einen Alptraum geweckt und benötigen dann lange Zeit, um wieder einzuschlafen. Während der Wechseljahre nimmt auch die Schlaftiefe ab. Müdigkeit und Erschöpfung sind die Folge. Die Frauen bemerken, dass sie weniger leistungsfähig sind, als sie es bisher gewohnt waren.
Stimmungsschwankungen und Depressionen
Viele Frauen erleben während der Wechseljahre eine längere Phase der Depression. Sie fühlen sich niedergeschlagen und antriebslos. Die Frauen stellen den Sinn ihres Lebens in Frage und ziehen sich zurück. Bislang geliebte Interessen oder der Kontakt zu Freunden werden immer unwichtiger.
Zu den typischen Beschwerden während der Wechseljahre zählen jedoch nicht nur Depressionen, sondern auch Reizbarkeit, innere Unruhe oder Stimmungsschwankungen. Manche Frauen sind gereizt und unleidlich und haben immer etwas zu meckern. Oder sie bemerken, dass sie seit Beginn der Wechseljahre sehr nervös und unruhig sind.
Andere Frauen leiden unter extremen Schwankungen ihrer Stimmung von "himmelhochjauchzend" bis "zu Tode betrübt". Während der Wechseljahre können Frauen aufgrund ihrer emotionalen Verfassung für sich selbst und für ihr näheres Umfeld zu einer kaum auszuhaltenden Belastung werden.
Trockene Schleimhäute
Während der Wechseljahre wird immer weniger des weiblichen Hormons Östrogen gebildet. Dies hat zur Folge, dass die Schleimhaut nicht mehr so gut durchblutet werden und somit trockener werden. Alle Schleimhäute des Körpers sind von der Trockenheit betroffen. Für die Frauen besonders belastend ist die Mundtrockenheit und die Scheidentrockenheit.
Wenn die Mundschleimhaut immer trockener wird, haben die Frauen das Gefühl der Mund sei wie ausgetrocknet oder zusammengeklebt. Teilweise spüren sie auch ein Brennen oder Jucken im Mund. Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch können durch die Mundtrockenheit entstehen.
Besonders belastend für Frauen ist die Scheidentrockenheit. Die Scheide ist trockener und empfindlicher. Jucken oder Brennen kann auftreten. Manche Frauen haben aufgrund der Scheidentrockenheit Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
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Wiederkehrende Blasenentzündungen
Die Hormonveränderungen können auch Auswirkungen auf die Blase haben. Während der Wechseljahre kommt es gehäuft zu Blasenentzündungen mit Schmerzen beim Wasserlassen, vermehrten Harndrang oder Blut im Urin.
Von den körperlichen Veränderungen hat auch der weibliche Beckenboden betroffen sein. Die Frauen können dann den Urin nicht mehr willentlich halten und werden inkontinent. Dies ist für die Frauen sehr belastend und häufig ziehen sie sich dann aus ihrem sozialen Umfeld zurück.
Weitere Klimakterium Beschwerden
Es gibt noch einige weitere Wechseljahresbeschwerden, die jedoch insgesamt nicht so häufig auftreten. Einige Frauen leiden während des Klimakteriums unter verschiedensten Schmerzen. Das sind zum Beispiel Schmerzen in den Gelenken, in der Brust, der Knochen, der Muskeln oder im Rücken.) Die Lebensqualität kann je nach Ausmaß der Schmerzen mehr oder weniger beeinträchtigt sein.
Auch wenn es sich um ein eher kosmetisches Problem handelt, ist ein wechseljahresbedingter Haarausfall für die Frauen sehr schwer zu ertragen und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Zusätzlich nehmen einige Frauen während des Klimakteriums an Gewicht zu, obwohl sich ihr Essverhalten nicht verändert an. In jungen Jahren ist es relativ leicht ein paar Kilos mehr wieder wegzubekommen. Die Hormonumstellung der Wechseljahre sorgt nicht nur für eine Gewichtszunahme sondern erschwert auch die Gewichtsabnahme. Die Ernährung muss radikaler umgestellt und deutlich mehr Sport getrieben werden, um die Kilos wieder los zu werden.
Weitere typische Wechseljahresbeschwerden sind Herzklopfen, Bluthochdruck, Übelkeit, Ausfluss und Hautprobleme.
Erstes Auftreten der Wechseljahrsbeschwerden
Du hast schon die ein oder andere genannte Beschwerde bei dir bemerkt und du bist dir unsicher, ob du schon im Klimakterium sein kannst? Der Beginn der Wechseljahre ist sehr individuell. Bei den meisten Frauen beginnen die Wechseljahre um den 45. Geburtstag herum. Manche Frauen bemerken schon mit Ende 30 die ersten Beschwerden, bei anderen treten erste Symptome erst mit Mitte 50 auf.
Wie verändert sich die Regelblutung während der Wechseljahre?
Ab dem 40. Lebensjahr werden die Hormone in immer geringer werdendem Ausmaß gebildet und es kommt zu Zyklusstörungen. Die Regelblutung kommt unregelmäßig und die Länge des Zyklus verändert sich. Viele Frauen sind während dieser Zeit von sehr starken und lang anhaltenden Blutungen betroffen.
Zusätzlich kommt es vermehrt zu Beschwerden vor Eintritt der Regelblutung. Einige Frauen leiden vermehrt unter Kopfschmerzen, gespannten Brüsten, Wassereinlagerungen und gereizter Stimmung. In den nächsten Jahren bleibt die Menstruation immer häufiger aus, bis sie irgendwann gar nicht mehr auftritt.
Zu welchem Arzt bei Wechseljahresbeschwerden?
Wenn du vermutest, dass deine Symptome mit den Wechseljahren zusammenhängen, kannst du zur Abklärung einen Frauenarzt (Gynäkologen) aufsuchen. Dieser wird dich untersuchen und auch eine nötige Behandlung deiner Klimakterium Beschwerden einleiten.
Wie werden Wechseljahresbeschwerden behandelt?
Nicht immer müssen Beschwerden behandelt werden. Bei leichten Symptomen ist in der Regel keine Therapie notwendig. Schon leichte Änderungen der Lebensgewohnheiten können deine Schweißausbrüche und Hitzewallungen lindern.
Wenn du ein paar Kilos zu viel mit dir herumschleppst, versuche abzunehmen. Die Hitzewallungen stehen nämlich in direktem Zusammenhang mit Übergewicht. Regelmäßige, körperliche Bewegung hat eine sehr positive Wirkung auf die Beschwerden der Wechseljahre. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um ein Entspannungsverfahren zu erlernen und sich regelmäßig ruhige Zeiten zu können. Stress verstärkt nämlich deutlich die Symptome.
Etwa jede dritte Frau leidet unter sehr starken Wechseljahresbeschwerden. Dann ist eine Therapie nötig, um die Lebensqualität der Frauen zu erhöhen. Da die Beschwerden in den Wechseljahren durch einen Hormonmangel hervorgerufen werden, besteht die Behandlung in der Zufuhr von Hormonen (Hormonersatztherapie).
Die Behandlung verfolgt nicht das Ziel, den ursprünglichen Hormonzustand jüngerer Lebensjahre wiederherzustellen, sondern die Linderung der Beschwerden. Die Hormontherapie ist umstritten, da unangenehme Nebenwirkungen auftreten können und das Risiko für Schlafanfälle oder Brustkrebs erhöht werden kann.
Beschwerden der Wechseljahre natürlich behandeln
Immer mehr Frauen wünschen sich eine alternative zur Hormontherapie und suchen Hilfe in der Naturheilkunde. Bewährte Heilpflanzen, Akupunktur, Schüßler-Salze oder Homöopathie - sind nur ein paar der Behandlungsmethoden, die zur natürlichen Behandlung von Beschwerden der Wechseljahre in Frage kommen. Leichte Beschwerden sprechen gut auf natürliche Heilmethoden an.
In jedem Fall solltest du vor der Anwendung natürlicher Behandlungsmethoden den Arzt aufsuchen, um abzuklären ob deine Beschwerden wirklich in Zusammenhang mit den Wechseljahren stehen. Manche der vermeintlich typischen Beschwerden in den Wechseljahren können auch Anzeichen anderer Erkrankungen sein.
Wie lange halten die Beschwerden an?
Die Wechseljahre dauern im Schnitt vier Jahre. So lange dauern auch die Beschwerden der Wechseljahre an, die durch die Hormonumstellung entstehen. Es gibt sehr große Unterschiede wie stark die Beschwerden bei den verschiedenen Frauen sind und wie lang sie anhalten. Der Verlauf ist sehr individuell und die Dauer kann nicht vorhergesagt werden.
Ernährung während des Klimakteriums
Während der Wechseljahre nehmen die meisten Frauen ein paar Kilos zu. Das liegt nicht nur an der Hormonumstellung, sondern hat auch noch einen anderen Grund. Mit zunehmendem Alter benötigt der Körper immer weniger Energie, da die Muskelmasse abnimmt und der Stoffwechsel sich verändert.
Wenn du also wie gewohnt weiter isst, nimmst du automatisch zu. Einfach weniger essen ist aber nicht die Lösung, da der Körper gleichzeitig mehr Mikronährstoffe benötigt. Du solltest auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, viel Milchprodukte, wenig Fett und Fleisch achten. Damit kannst du der Gewichtszunahme entgegenwirken und auch Wechseljahresbeschwerden lindern.
Auf sehr scharf Gewürztes und auf Koffeinhaltige Getränke solltest du verzichten, da sie Hitzewallungen verstärken. Über die Ernährung kannst du die Beschwerden der Wechseljahre sehr gut beeinflussen.
Sport und Beschwerden der Wechseljahre
Sport hilft Frauen während der Wechseljahre mit den Hormonumstellungen und den Veränderungen im Leben besser klar zu kommen. Regelmäßige sportliche Betätigung stärkt die Muskeln und die Knochen, fördert die Ausdauer und beugt verschiedenen Erkrankungen wie Osteoporose oder Herzkrankheiten vor. Zudem wird Stress abgebaut, das Gewicht reguliert und die Laune verbessert.
Empfehlenswert sind gelenkschonende Ausdauersportarten und Kräftigungseinheiten. Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Knochenabbau und depressive Verstimmungen können gut durch regelmäßigen Sport beeinflusst werden. Die Beschwerden der Wechseljahre werden gelindert und das Training sorgt zudem dafür, dass du ausgeglichen und fröhlich bist.