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Wechseljahre ab wann? – Wann beginnen die Wechseljahre?
Viele Frauen stellen sich bereits mit Mitte 30 die Frage, wann die Wechseljahre beginnen und ab wann sich die ersten Anzeichen bemerkbar machen. Pauschale Antworten gibt es nicht, da der Beginn der Menopause von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. In welchem Alter das Einsetzen der Wechseljahre wahrscheinlich ist und anhand welcher Symptome du feststellen kannst, ob du bereits mittendrin bist, erfährst du in diesem Artikel.
Prä-, Peri- und Postmenopause - Ab wann beginnen die Wechseljahre?
Ab wann du dich in den Wechseljahren befindest, kann kaum pauschal beantwortet werden. Der Übergang von der vollen Geschlechtsreife bis zur tatsächlichen Menopause erfolgt schleichend und erstreckt sich über mehrere Jahre.
Studien haben ergeben, dass die Wechseljahre bei den meisten Frauen zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr beginnen. Von Medizinern wird der Prozess der hormonellen Umstellung in drei verschiedene Phasen unterteilt: Die Prämenopause, die Perimenopause und die Postmenopause.
Bei den Wechseljahren handelt es sich folglich nicht um einen starren, konkret vorgegebenen Zustand, der ganz plötzlich einsetzt. Umgangssprachlich meint man mit den Wechseljahren viel mehr die die Peri- und die Postmenopause, deren Beginn stets individuell ausfällt. Anhand diverser Symptome und Beschwerden kann maximal erahnt werden, ab wann der Wechsel beginnt und ab wann sich Frau nun tatsächlich in den Wechseljahren befindet.
Die Prämenopause
Bei den meisten Frauen beginnt die Prämenopause um das 40. Lebensjahr herum. In dieser Phase beginnen die Eierstöcke, nach und nach langsamer zu arbeiten. Die Hormonproduktion lässt nach, wodurch auch die Fruchtbarkeit sinkt. Infolgedessen kann es zu besonders langen, starken oder unregelmäßigen Blutungen kommen.
Nicht wenige Frauen leiden unter diffusen, facettenreichen Beschwerden, die sich auf die veränderte Hormonlage zurückführen lassen. Leidest du kurz vor oder während deiner Blutung häufig unter Kopfschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen oder Stimmungstiefs, kann es durchaus sein, dass du dich bereits mitten in der Prämenopause befindest.
Die Perimenopause
Im Durchschnitt beginnt die Perimenopause ab einem Alter von 47 Jahren. Sie erstreckt sich über einen Zeitraum von circa vier Jahren und erst ein Jahr nach der letzten Regelblutung (Menopause) von der Postmenopause abgelöst. Ab wann die Perimenopause endet, hängt jedoch auch vom persönlichen Lebenswandel ab.
Wissenschaftlich erwiesen werden konnte so zum Beispiel, dass die Postmenopause bei starken Raucherinnen etwa zwei Jahre früher einsetzt. Auch bei sehr schlanken Frauen beginnt der Wechsel oftmals früher. Bis hin zur Menopause wird auch diese Phase von diversen Symptomen begleitet, die von Frau zu Frau variieren können.
Der Zyklus gestaltet sich zunehmend unregelmäßiger, da in den Eierstöcken nun keine Follikel mit befruchtungsfähigen Eizellen mehr heranreifen. Infolgedessen erfolgt der Eisprung nur noch selten und die Eierstöcke produzieren immer weniger Progesteron und Östrogen. Nicht selten bringt die sich verändernde Hormonlage typische Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Schweißausbrüche mit sich.
Die Postmenopause
Mit dem Begriff Menopause ist die letzte Regelblutung gemeint, die im Durchschnitt zwischen dem 49. und 52. Lebensjahr erfolgt. Der letzte Abschnitt der Wechseljahre, die sogenannte Postmenopause, beginnt zwölf Monate nach der letzten Blutung. Die körpereigene Östrogen- und Progesteronproduktion ist im Laufe der Zeit immer weiter gesunken und hat nun ihren Tiefpunkt erreicht.
Da sich der Körper immer noch in einer Umstellungsphase befindet, treten weiterhin Symptome auf. Zu den bereits bestehenden Beschwerden der Perimenopause gesellen sich nun noch weitere Beschwerden, die sowohl die Psyche, als auch den Körper betreffen können. Typisch sind trockene Schleimhäute, Hautprobleme, Gelenk- und Rückenschmerzen, Haarausfall oder verstärkter Haarwuchs im Gesicht.
Letzterer kann auf den Überschuss des männlichen Hormons Testosteron sowie auf einen Mangel an Östrogen und Progesteron zurückgeführt werden.
Vorzeitige Wechseljahre - Wenn das Klimakterium zu früh beginnt
Von verfrühten Wechseljahren spricht man immer dann, wenn die Eierstöcke bereits vor dem 40. Lebensjahr ihre Arbeit einstellen. Der Fachbegriff lautet Climacterium praecox. Meist handelt es sich bei den verfrühten Wechseljahren jedoch nicht um die "echten" Wechseljahre, da diese einsetzen, wenn sich die Eierstockfunktion auf natürlichem Wege nach und nach erschöpft.
Beim vorzeitigen Klimakterium ist es hingegen so, dass das Einstellen der Funktion ganz andere, mitunter krankheitsbedingte Ursachen hat. Doch keine Sorge - Tatsächlich betroffen sind lediglich ein Prozent aller Frauen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wechseljahre auch bei dir zu früh einsetzen, ist somit sehr gering.
Nichts desto trotz gibt es einige Faktoren, die ein zu zeitiges Einsetzen fördern können. Nicht selten spielen genetische Ursachen eine Rolle, andererseits können auch bestimmte Erkrankungen oder medizinische Eingriffe als Auslöser fungieren.
Verfrühte Wechseljahre - Mögliche Ursachen und Risikofaktoren
Vorzeitige Wechseljahre können durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Insofern keine bestimmte Erkrankung besteht, bleiben die Ursachen allerdings meist unentdeckt. Selbst Ärzte berichten, dass in etwa 70% der Fälle kein konkreter Auslöser festgestellt werden kann.
Nichts desto trotz gibt es einige Risikofaktoren und physiologische Erkrankungen, die verfrühte Wechseljahre begünstigen. Dazu zählen unter anderem:
- familiäre Veranlagung
- Rauchen
- bestimmte Autoimmunerkrankungen, beispielsweise Hashimoto Thyreoditis, Diabetes mellitus und Lupus erythematodes
- bestimmte Viruserkrankungen, beispielsweise Mumps
- Stoffwechselstörungen, beispielsweise Galaktosämie
- seltene Chromosomenanomalien, zum Beispiel das Turner-Syndrom
- operative Eingriffe an den Eierstöcken, beispielsweise bei Endometriose
- Strahlen- und Chemotherapie bei Krebs
Vorzeitige Wechseljahre - Symptome und Diagnose
Das vorzeitige Klimakterium geht stets mit dem endgültigen Ausbleiben der natürlichen Regelblutung einher. Dass der Wechsel ansteht, bemerkst du als Frau an den typischen Symptomen: Dein Zyklus wird nach und nach unregelmäßiger, manchmal setzt die Blutung monatelang komplett aus.
Andererseits kann es auch sein, dass du gehäuft unter ungewöhnlich starken Blutungen leidest, die nicht selten mit heftigen Schmerzen einhergehen. Weitere Beschwerden, die einen verfrühten Wechsel ankündigen, sind Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Scheidentrockenheit, Hautprobleme und Schlafstörungen.
Ob du dich tatsächlich bereits in den Wechseljahren befindest, lässt sich allerdings nur mithilfe einer körperlichen und gynäkologischen Untersuchung feststellen. Zuvor solltest du deinen Arzt über bestehende Vorerkrankungen, Operationen und Therapien informieren.
Absolute Gewissheit bringt eine Blutuntersuchung, die den aktuellen Hormonspiegel misst. Bestimmt werden unter anderem die Konzentration der Östrogene sowie des Follikel-stimulierenden Hormons (FSH). Fällt die Konzentration sehr gering aus, kannst du dir sicher sein, dass du dich bereits in den Wechseljahren befindest und deine Eierstöcke ihre Funktion weitestgehend eingestellt haben.
Frühe Wechseljahre erfolgreich behandeln - Ist das möglich?
Sobald die Eierstöcke einmal ihre Funktion eingestellt haben, lässt sich der Prozess leider nicht mehr rückgängig machen. Als Betroffene kannst du dich lediglich an deinen Arzt oder Gynäkologen wenden, um mit einer entsprechenden Hormonersatztherapie zu beginnen.
Ernsten Folgen des bereits bestehenden Östrogenmangels, beispielsweise Osteoporose, soll so bestmöglich vorgebeugt werden. Auch bestimmte Symptome können mittels einer Hormonersatztherapie in der Regel erfolgreich gelindert werden, so dass du deinen Alltag trotz verfrühter Wechseljahre weiterhin meistern und dein Leben beschwerdenfrei genießen kannst.
Die schlechte Nachricht: Befindest du dich einmal im Klimakterium, stehen die Chancen schlecht, dass du weiterhin schwanger werden kannst. Besonders kinderlose Frauen, bei denen der Wechsel bereits Mitte 30 erfolgt, leiden nicht selten unter dieser Tatsache, da sie nicht mehr Mutter werden können.
Selbsttest - Ab wann bist du in den Wechseljahren?
Ab wann das Klimakterium beginnt und ob du dich bereits in den Wechseljahren befindest, lässt sich ausschließlich mittels einer entsprechenden Blutuntersuchung feststellen. Dennoch gibt es einige Fragen, die du dir stellen und als erste Anhaltspunkte nutzen kannst.
- Leidest du in letzter Zeit gehäuft unter plötzlich auftretenden, wellenartigen Hitzewallungen, die sich über dein Gesicht und deinen kompletten Oberkörper ausbreiten?
- Gestaltet sich dein Zyklus zunehmend unregelmäßiger? Ab wann hat sich dein Zyklus verändert?
- Hat dein sexuelles Interesse in den letzten Jahren oder Monaten stark nachgelassen?
- Hast du in den letzten Jahren oder Monaten einiges an Gewicht zugelegt? Fällt es dir zunehmend schwerer, erfolgreich abzunehmen?
- Kannst du oft nicht einschlafen oder schreckst mitten in der Nacht auf?
- Bereitet es dir in letzter Zeit verstärkt Schwierigkeiten, dich auf etwas zu konzentrieren?
- Leidest du unter Haarausfall oder brüchigem Haar?
- Schwankt deine Stimmung von himmelhoch jauzend bis hin zu Tode betrübt, ohne dass es einen konkreten Anlass dafür gibt?
- Ist dir manchmal schwindelig?
- Leidest du unter Gelenkbeschwerden und fallen dir sportliche Aktivitäten zunehmend schwerer?
- Hast du häufig Kopfschmerzen?
- Musst du häufig auf Toilette, oft sogar mitten in der Nacht?
Je mehr Fragen du mit einem klaren Ja beantworten konntest, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dein Körper bereits mitten in der hormonellen Umstellungsphase befindet.
Doch Achtung - Sämtliche Beschwerden können auch auf andere Erkrankungen zurückgeführt werden. So kann es durchaus sein, dass deine Schilddrüse oder deine Nebennieren nicht richtig arbeiten. Der Grund: Sämtliche hormonproduzierenden Drüsen arbeiten eng miteinander zusammen und stehen über das endokrine System miteinander in Verbindung.
Zum endokrinen System gehören auch die Eierstöcke, deren Hormonproduktion auch von anderen Drüsen beeinflusst oder gar eingeschränkt werden kann. Im Zweifelsfall solltest du dich stets an einen Arzt oder Gynäkologen deines Vertrauens wenden, um eine krankheitsbedingte, hormonelle Schieflage auszuschließen oder zu Hause einen Wechseljahre Test durchführen.
Beschwerden in den Wechseljahren - Ab wann musst du zum Arzt?
So lange du dich wohl fühlst, musst du aufgrund der beginnenden Wechseljahre keinen Gynäkologen aufsuchen. Gehst du beispielsweise einmal im Jahr zur Krebsvorsorge, kannst du diesen Rhythmus beibehalten und musst nicht zwangsläufig einen extra Termin vereinbaren.
Eine baldige Untersuchung in Erwägung ziehen solltest du allerdings dann, wenn die Beschwerden zu stark werden, du deinen Alltag nicht mehr meistern kannst und deine Lebensqualität darunter leidet. Auch dann, wenn die Wechseljahre deutlich zu früh einsetzen, solltest du das ganze von einem Mediziner untersuchen lassen.
Generell gilt: Zu frühe Wechseljahre sollten immer kontrolliert werden, da potentiell noch andere Erkrankungen dahinter stecken können.