Wechseljahre mit 40, 30, 37 oder 45?

Wechseljahre mit 40

Die Wechseljahre sind eine Episode im Leben der Frau, der meist mit gemischten Gefühlen entgegen gesehen wird. Nahezu jede Frau kennt bereits eine Betroffene (vielleicht mit frühen  Wechseljahren mit 40), die mit unangenehmen Geschichten Angst vorm Klimakterium erzeugt hat.

Tatsächlich sind die Symptome längst nicht bei jeder Frau übermäßig stark ausgeprägt und die Veränderungen im Körper spielen sich schleichend ein. Für viele Frauen stellt sich die bange Frage, wann es mit den Wechseljahren losgeht.

Schon mit 30, frühestens Wechseljahre mit 40 oder doch erst mit 50? Jede Frau ist ein Individuum und so gibt es auf die Frage nur eine statistische, nicht aber eine pauschale Antwort.

Das Durchschnittsalter bei Beginn der Wechseljahre

Im Durchschnitt sind Frauen zwischen 48 und 52 Jahre alt, wenn die letzte Periode eintritt. Allerdings schickt das Klimakterium nicht selten schon ein paar Vorboten. Bereits ab dem 40. Lebensjahr verändert sich der weibliche Körper, die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sinkt, nicht mehr in jedem Zyklus kommt es zum Eisprung. 

Während die Wechseljahre mit 30 noch ein nahezu ausgeschlossenes Phänomen sind, erlebt eine von 1000 Frauen ihre Wechseljahre mit 37. Dieses frühe Alter beim Eintritt ins Klimakterium ist eine Seltenheit und es gibt bislang noch keine allgemeingültige Ursache, die dafür verantwortlich ist.

Die Lebensumstände können den Zeitpunkt des Eintritts in die Wechseljahre zwar beeinflussen, hierbei handelt es sich im Mittel jedoch nur um ein bis zwei Jahre Zeitdifferenz.

Wechseljahre mit 37 - woran kann es liegen?

Wenn jüngere Frauen Beschwerden entwickeln, die symptomatisch an die Wechseljahre erinnern, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Während die Wechseljahre mit 40 statistisch schon wahrscheinlicher sind, denkt kaum ein Arzt zunächst an die Wechseljahre mit 30. Doch es ist möglich, dass sich auch zu diesem Zeitpunkt bereits Symptome zeigen.

Die klassischen Symptome kennen Frauen jenseits der 50 nur zu gut, sie unterscheiden sich nicht von den Anzeichen jüngerer Frauen: 

  • die Regelblutung tritt unregelmäßig auf oder bleibt aus
  • es entstehen Hitzewallungen
  • plötzliche Schweißausbrüche treten auch bei kalter Umgebung auf
  • es können Depressionen und Verstimmungen entstehen
  • die Vaginalschleimhaut trocknet aus, der Geschlechtsverkehr kann schmerzhaft sein
  • die Schleimhäute des Körpers können austrocknen

Längst nicht jede junge Frau wendet sich wegen dieser Symptome an den Gynäkologen, insbesondere wenn die Regelblutung zuvor bereits unregelmäßig war. Erst wenn ein möglicher Kinderwunsch unerfüllt bleibt, wird die Diagnose gestellt.

Erkrankungen als Ursache für den Eintritt in die Menopause

Es gibt einige Erkrankungen und deren Therapien, die ursächlich für eine verfrühte Menopause sein können. Hierzu gehören vor allem gynäkologische Erkrankungen, die eine Entnahme der Eierstöcke und der Gebärmutter erforderlich machen. Östrogene und Progesteron werden von den Eierstöcken gebildet. Stellen diese ihre Funktion ein, treten die Wechseljahre auf. Werden diese nun aufgrund einer Erkrankung entfernt, kommt es schlagartig zu den gleichen Symptomen.

Auch die Therapie von Krebserkrankungen im gynäkologischen Bereich oder generelle Chemotherapien können zum verfrühten Eintritt in die Wechseljahre führen. Hier können die Wechseljahre mit 45 ebenso auftreten wie mit 27, da die Funktion der Eierstöcke durch die Therapie, nicht nur den Körper selbst eingestellt wird.

Wodurch werden die Wechseljahre ausgelöst?

Unabhängig vom Alter in dem die Wechseljahre eintreten, sind die körperlichen Ursachen bei allen Frauen identisch. Ursächlich ist eine Veränderung der Hormonproduktion, die in den Eierstöcken stattfindet.

Frauen im fruchtbaren Alter haben einen Zyklus mit einer Durchschnittslänge von 28 Tagen. Jeder Zyklus beginnt mit einer Regelblutung. Dominierend für den weiblichen Hormonhaushalt sind Gestagene und Östrogene, die in den Eierstöcken gebildet werden. Auch eine geringere Menge Androgene und Testosteron werden dort gebildet.

Während das männliche Sperma bis ins hohe Alter nachproduziert wird, wird jede Frau mit einer festen Anzahl an Eizellen geboren. Die Eizellen werden im Laufe der Jahre verbraucht. Die genaue Menge ist nicht definiert und variiert von Frau zu Frau. Sind die Eizellen aufgebraucht, beginnt das Klimakterium

Wechseljahre mit 30

Wechseljahre mit 40: eigentlich zu früh

Auch wenn die Wechseljahre mit 40 noch verfrüht sind, beginnt der Körper sich ab diesem Zeitraum bereits zu verändern. Die sogenannte Prämenopause beginnt meist in diesem Alter. Nur noch selten reifen Eizellen heran und infolgedessen findet kein Eisprung mehr statt. Die Periode bleibt öfters aus, kommt unregelmäßiger und die Produktion von Östrogenen nimmt ab.

Nimmt eine Frau die Antibabypille, wird künstliches Östrogen von außen zugeführt und die Prämenopause wird oft verschleiert. Die klassische Menopause beginnt nach der letzten, regulären Menstruationsblutung. Bis zum 65. Lebensjahr befindet sich die Frau nun durchschnittlich in der Postmenopause. Der Körper produziert kein Östrogen mehr, so dass die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sprunghaft ansteigt.

Symptome in den Wechseljahren

Unabhängig davon ob die Wechseljahre mit 45, 50 oder gar noch später beginnen, sind die Symptome bei den meisten Frauen recht ähnlich. Hat eine Frau bereits im Vorfeld unter einem Östrogenmangel gelitten, wird sie die Auswirkungen weniger deutlich spüren, als bei einem vormals normalen Hormonhaushalt. 

Rund ein Drittel aller Frauen in den Wechseljahren zeigt kaum Symptome, während andere Betroffene eine Hormontherapie benötigen. Zu den klassischen Symptomen gehören:

  • Schweißproduktion in der Nacht
  • Hitzewallungen
  • überraschende Schweißausbrüche

Hitzewallungen gehören zu den für die Frau unangenehmsten Symptomen der Wechseljahre. Scheinbar aus heiterem Himmel entsteht eine Hitzewelle, die sich über den ganzen Körper ausbreitet. Eine rote Verfärbung der Gesichtsfarbe und ein folgender Schweißausbruch gehören zu den Symptomen.

Viele Frauen frieren im Anschluss an eine solche Hitzewallung stark. Die Symptomatik lindert sich oft binnen von fünf Jahren selbstständig, im Laufe der Zeit treten Hitzewallungen seltener und weniger intensiv auf. 

Der unangenehme Nachtschweiß gehört ebenfalls zu den häufigen Symptomen, so dass die Schlafruhe gestört ist.

Durch die hormonelle Veränderung im Körper neigen Frauen im Klimakterium zu trockener Haut. Dies betrifft zum einen die Scheide, zum anderen aber auch generell die Schleimhäute des Körpers. Auch der Wunsch nach sexueller Zuneigung kann im Zuge der Wechseljahre abnehmen.

Scherzhaft wird Frauen in den Wechseljahren oft eine massive Launenhaftigkeit nachgesagt. Tatsächlich können die hormonellen Veränderungen dazu führen, dass depressive Verstimmungen, innere Unruhe und Nervosität auftreten. Dies kann sowohl eine körperliche, als auch eine seelische Ursache haben.

Die Zeit der Wechseljahre bedeutet für Frauen Veränderung. Häufig handelt es sich um das Alter, indem auch im Alltag Veränderungen auftreten. Eventuelle Kinder verlassen das Haus, das Rentenalter ist nicht mehr sehr weit entfernt und körperliche Gebrechen nehmen zu. 

Die drei Phasen der Wechseljahre

Auch wenn die Wechseljahre mit 40 noch nicht vollständig beginnen, ist das vierte Lebensjahrzehnt bei den meisten Frauen von Veränderungen geprägt. Das Klimakterium verläuft in drei Phasen, die unterschiedliche Symptome und Beschwerden mit sich bringen.

Wechseljahre mit 37

Die Prämenopause

Zwischen dem 40. Lebensjahr und der sogenannte Menopause liegt die Prämenopause. Der weibliche Körper stellt sich nun langsam um, die Arbeit der Eierstöcke wird unregelmäßiger und schwächer. Viele Frauen leiden in dieser Phase unter stärkeren Menstruationsbeschwerden als gewohnt, auch am Körper können sich Symptome wie Haarausfall, Kopfschmerzen und innere Unruhe zeigen.

Auch wenn die Wechseljahre mit 40 noch nicht klassisch beginnen, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu dieser Zeit rapide ab. In Zahlen bedeutet das, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft bei Frauen zwischen 40 und 44 Jahren nur noch zehn Prozent beträgt. 

Die Perimenopause

Die sogenannte Perimenopause oder auch Menopause beginnt in der Regel um das 50. Lebensjahr herum. Die Dauer liegt bei durchschnittlich vier Jahren, allerdings gibt es weltweit Unterschiede. Bei südeuropäischen Frauen beginnen die Wechseljahre im Schnitt ein Jahr früher. Frauen die stark rauchen müssen ebenfalls mit einem früheren Eintritt ins Klimakterium rechnen. 

In dieser Phase werden keine Follikel mehr im Eierstock gereift, so dass der Eisprung ausbleibt. Dies hat zur Folge dass kein Gelbkörper mehr anreift, die Progesteronproduktion abnimmt und der Zyklus Störungen aufweist. Sobald die letzte Regelblutung vorüber ist, beginnt die klassische Menopause.

Die Östrogenproduktion sinkt durch die fehlende Heranreifung der Follikel, männliche Hormone werden weiterhin gebildet. Infolgedessen können bei einigen Frauen Symptome wie vermehrter Haarwuchs am Körper oder Haarausfall auf dem Kopf beobachtet werden.

Die Postmenopause

Ist die Produktion von Östrogenen und Gestagenen auf dem Minimum angekommen, beginnt die Postmenopause. Diese Phase äußert sich durch starke Hauttrockenheit, der Körper reift heran, wird sichtbar Älter. Vermännlichungserscheinungen können deutlicher zu Tage treten, manchmal kommt es zu Harninkontinenz. Diesem körperlichen Vorgang kann mit der Gabe weiblicher Hormone entgegengesteuert werden.

Therapie der Wechseljahre

Wenn die Wechseljahre mit 40 langsam Einzug halten, verändert sich der Körper schleichend. Viele Frauen stecken die Veränderungen problemlos weg, andere wiederum quälen sich mit Symptomen. 

In den 90er Jahren war es Standard eine Hormonersatztherapie durchzuführen, um die Anzeichen der Wechseljahre zu lindern. Heute verzichten immer mehr Frauen darauf, da die Hormontherapie auch negative Auswirkungen haben kann. 

So ist es bereits seit Jahren bekannt, dass Hormone das Brustkrebsrisiko ansteigen lassen und auch das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen steigt.

Wenn die Wechseljahre mit 35 oder früher auftreten, ist in vielen Fällen ein äußerer Umstand daran schuld. Möglicherweise gab es eine Krebserkrankung und die Eierstöcke wurden entnommen. In dieser Lebensphase wird fast immer eine Hormonersatztherapie durchgeführt, um zu verhindern dass der weibliche Körper früher altert. Die Produktion von Östrogenen senkt bei Frauen beispielsweise das Herzinfarktrisiko. Nach Eintritt ins Klimakterium steigt dieses Risiko sprunghaft an.

Ob Hormone sinnvoll sind und in welcher Dosierung sie eingesetzt werden, muss individuell zwischen Patientin und Arzt besprochen werden. Auch Begleitumstände spielen eine Rolle. So ist das Risiko von Nebenwirkungen bei Raucherinnen bedeutend höher als bei Nichtraucherinnen. Hinzu kommt, dass viele Frauen bereits mit Phytoöstrogenen gute Erfolge erzielen und keine chemische Behandlung benötigen.

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